
Nachlese „Federleicht“ im September 2025
Die Federleicht-Lesung am 28. September 2025 stand noch einmal ganz im Zeichen des Themas „Wasser“, das die Braunschweigische Landschaft für 2024/25 ausgerufen hatte. Fünf Mitglieder und Gäste der AG Literatur präsentierten an diesem Nachmittag ihre Texte aus der thematisch dazugehörigen Anthologie „Literarische Wasserzeichen“, erschienen 2025.
Rolf Ahlers, Sprecher der AG Plattdeutsch der Braunschweigischen Landschaft e.V., führte mit seinem informativen Text über die Entwicklung der Wasserwirtschaft in Braunschweig in das Thema ein.
Helga Weiß erinnerte sich in ihren „Wasserskizzen“ u.a. an einen Besuch der Fotoausstellung von Paolo Pellegrin im Wolfsburger Kunstmuseum, in dem er die Erderwärmung am Beispiel schmelzender Eisberge dokumentierte. Anschließend las sie Kurzgedichte zum Thema „Wasser“.
In seinem Text „Konrad“ blickte Rainer Gellermann zurück auf seine Kindheit und Jugend auf dem Hof seiner Eltern, der später Teil einer LPG wurde. Mit den Jahren veränderte sich die Landschaft mit dem „Konradsbach“ seiner Kindheit. Rainer Gellermann reflektiert in der Geschichte u.a. sein damaliges Verhältnis zum Knecht Konrad, dessen eigentliches Motiv für ein Buchgeschenk (Raabes „Pfisters Mühle“) anlässlich des Beginns von Gellermanns Hydrologie-Studiums ihm bis heute ein Rätsel bleibt.
Auch Helga Thiele-Messow nahm das Publikum mit auf eine Reise in die Vergangenheit – die ihrer Eltern, aber auch die des Braunschweiger Landes in einer Geschichte, in der sie Lothar von Süpplingenburg agieren ließ. Thematische Klammer der amüsanten Texte waren zwei – mehr oder weniger – weise Frauen, die den Protagonisten zur Seite standen.
Volker Wendt trug einige seiner Gedichte vor, in denen er Gegenstände häufig mit menschlichen Eigenschaften ausstattet; so war beispielsweise von einem depressiven Sandkorn oder einer Welle die Rede, die gegen den Strom schwimmt. Im ersten Moment wirken seine Gedichte verspielt und amüsant, offenbaren im nächsten Moment aber tiefere Wahrheiten, die im Gedächtnis bleiben.
(Text und Fotos Kirsten Döbler, Foto der Anthologie: Heike Ullmann)